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Dinge, die wir nicht sehen, aber fühlen

  • Autorenbild: Danijela Gvozdenović - Beraterin für Frauengesundheit
    Danijela Gvozdenović - Beraterin für Frauengesundheit
  • 1. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Sept.

Dieser Text ist vielleicht nicht leicht, aber er ist wichtig. Denn er spricht über Zustände, die wir nicht sehen, aber durch Hormone, PMS und Endometriose spüren. Über Themen, die wir allzu oft nur flüsternd aussprechen, obwohl sie genau danach verlangen, dass wir ihnen in die Augen schauen.


Heute schreibe ich aus einer ganz anderen Perspektive. Ich schreibe als Frau, die Schritt für Schritt gelernt hat, ihre Menstruation nicht als Last zu betrachten, sondern als Fenster zu ihrer eigenen Gesundheit.


Früher, als meine Periode plötzlich, heftig und schmerzhaft kam, habe ich oft gesagt:

„Wieder einmal lässt mein Körper mich im Stich.“

Damals wusste ich nicht… dass er mich eigentlich warnt.

Dass ich PMS nicht hassen, sondern verstehen sollte.


Dass ich den Schmerz nicht ignorieren, sondern ihm zuhören sollte.



HORMONE ALS SPRACHE UNSERES KÖRPERS


Hormone sind wie der Dirigent eines inneren Orchesters. Vielleicht bemerken Sie sie nicht, aber sie sind in jedem Herzschlag, jedem Energieschub, jeder Träne. Östrogen, Progesteron, Testosteron, Insulin, Cortisol, Schilddrüsenhormone... Sie alle befinden sich in einem subtilen Tanz, der sich bei Frauen im Rhythmus eines etwa 28-tägigen Zyklus verändert.


Jede Phase trägt ihr eigenes inneres Landschaftsbild:

  • Follikelphase – nach der Menstruation steigt das Östrogen. Vielleicht fühlen Sie sich dann beschwingt, kreativ, offen.

  • Ovulation – das Östrogen erreicht seinen Höhepunkt. Fruchtbarkeit, Magnetismus, Mut.

  • Lutealphase – Progesteron steigt, der Körper zieht sich zurück, sucht Ruhe. Sie fühlen sich häufiger müde oder zurückgezogen.

  • Menstruation – die Hormone sinken. Der Körper erneuert sich. Es ist die Phase Ihres inneren Winters.


Aber was passiert, wenn diese Melodie chaotisch wird?

Wenn ein Instrument zu laut spielt, etwa Östrogen ohne die Balance von Progesteron, dann beginnen wir, das zu spüren, was oft als „nur PMS“ bezeichnet wird.

Doch PMS ist nicht „nur“ eine Launenfrage.


Oft wird PMS bagatellisiert:

„Ach, das sind nur die Hormone.“

„Du bist wieder gereizt vor deiner Periode.“


Aber die Wahrheit ist eine andere. PMS ist die Antwort des Körpers auf ein Ungleichgewicht. Und es ist nicht „normal“, wenn Sie darunter leiden. Wenn Ihr Progesteron das Östrogen nicht ausgleichen kann, oft aufgrund von Stress, Schlafmangel oder unzureichender Ernährung, registriert Ihr Körper dies als Gefahr.


Und dann entstehen chemische Veränderungen, die Geist und Körper beeinflussen:

  • Angstzustände,

  • Reizbarkeit,

  • Melancholie,

  • Schlaflosigkeit,

  • plötzliche Energieschwankungen,

  • Empfindlichkeit gegenüber Berührung, Licht oder Lärm.


Betrachten Sie PMS als ein Signal. Etwas fordert Ihre Aufmerksamkeit. Und Sie haben das Recht, ihm diese zu schenken.



ENDOMETRIOSE – WENN DER KÖRPER SCHREIT, ABER ALLE IHN ZUM SCHWEIGEN BRINGEN


Endometriose ist eine jener Diagnosen, die viel zu lange ohne Namen bleiben. Ein chronischer, schmerzhafter Zustand, der von Schweigen und Missverständnissen begleitet wird.


Stellen Sie sich vor, dass Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, dort wächst, wo es nicht hingehört – an den Eierstöcken, im Darm, an der Blase. Wenn die Menstruation einsetzt, blutet auch dieses Gewebe, aber es hat keinen Ausweg, es entstehen Entzündungen, Schmerzen, Narben. Jahre ohne Diagnose. Jahre, in denen Ihnen gesagt wird, Sie seien „überempfindlich“. Dass „alle Frauen leiden“. Dabei schreit Ihre innere Welt, aber dieser Schrei bleibt nach aussen unhörbar.


Endometriose ist nicht nur ein gynäkologisches Problem. Sie ist verbunden mit hormonellem Ungleichgewicht, Entzündungen, dem Immunsystem und sogar emotionalem Stress. Sie verschwindet nicht, wenn wir sie ignorieren. Aber sie kann gelindert werden, wenn wir sie anerkennen.



WAS KANN EINE FRAU TUN?


Es gibt keine Zauberlösung. Aber es gibt ein Zurück zu sich selbst.


  • Ernährung, die die Hormone unterstützt: gesunde Fette (Avocado, Nüsse, fetter Fisch), Ballaststoffe, die überschüssiges Östrogen ausleiten, so wenig Zucker und industriell verarbeitete Lebensmittel wie möglich.

  • Schlaf – 7-8 Stunden Schlaf und mindestens eine Stunde ohne Handy vor dem Schlafengehen. Cortisol und Progesteron stehen in ständiger Wechselwirkung – wenn eines steigt, fällt das andere.

  • Bewegung, die beruhigt, nicht erschöpft – sanfter Yoga, Spaziergänge, zyklische Übungen.

  • Wärme für die Gebärmutter – Wickel mit Rizinusöl, sanfte Massagen, bewusstes Atmen.

  • Medizinische Unterstützung – ein Gynäkologe, der zuhört, ein Endokrinologe, der Ihre Gefühle nicht abtut.



WÄHLEN SIE, NICHT ZU SCHWEIGEN


Heute biete ich Ihnen keine Lösung in einer Flasche, noch verspreche ich, dass alles einfach wird. Stattdessen biete ich Ihnen die Wahrheit: Sie sind nicht allein in diesem Erlebnis. Und Sie sind weder verrückt noch überempfindlich. Ihr Körper ist kein geheimnisvoller Gegner, sondern Ihr engster Verbündeter, er bittet Sie nur darum, ihn endlich an die Hand zu nehmen.


Vielleicht wissen Sie nicht sofort, wie Sie ihn hören können. Vielleicht müssen Sie, wie ich, eine neue Sprache lernen. Die Sprache der Hormone, Zyklen, des Schmerzes und der Stille. Aber wissen Sie, dass jeder Versuch, ihn zu verstehen, bereits ein Akt der Heilung ist. Denn es ist keine Schwäche, wenn es wehtut. Schwäche ist, wenn wir darüber schweigen.


Und ich wähle, nicht mehr zu schweigen.

Wählen Sie es auch.



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