Wie man das Toilettentraining und die Windelentwöhnung durchführt: Der vollständige Leitfaden für Mütter
- Danijela Gvozdenović - Beraterin für Frauengesundheit

- 28. Okt.
- 6 Min. Lesezeit
Wenn Sie eine Mutter sind, die sich fragt: „Wann ist der richtige Zeitpunkt, um die Windel wegzulassen?“ Sie sind nicht allein.
Die Entwöhnung von Windeln ist nicht nur eine praktische Aufgabe, sondern auch eine wichtige Phase in der emotionalen, körperlichen und sozialen Entwicklung Ihres Kindes.
In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie die Zeichen der Bereitschaft erkennen, eine stressfreie Routine schaffen und Ihrem Kind helfen, Selbstvertrauen zu entwickeln.
Dies ist die erste Lektion über Vertrauen und Selbstständigkeit.
WARUM IST DAS TOILETTENTRAINING WICHTIG
Das Toilettentraining ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, der die körperliche, emotionale und soziale Reife des Kindes miteinander verbindet.
In dem Moment, in dem ein Kind lernt, seinen Körper zu erkennen und zu kontrollieren, lernt es Selbstregulierung, Vertrauen und ein Gefühl der Kompetenz.
Dieser Prozess fördert die Körperbeherrschung, stärkt das Selbstvertrauen und unterstützt die emotionale Sicherheit.
Wenn er mit Verständnis durchgeführt wird, dann:
stärkt er die Beziehung zwischen Mutter und Kind, da jeder kleine Erfolg zu einem gemeinsamen Sieg wird,
reduziert er Stress und Unsicherheit in der Familie,
hilft er dem Kind, seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und auszudrücken,
legt er die Grundlagen für Ordnung, Verantwortung und Routine, die sich später auf andere Lebensbereiche übertragen.
Studien zeigen, dass Kinder, die diesen Prozess mit Unterstützung und nicht unter Druck durchlaufen, im Vorschulalter ein höheres Mass an Selbstständigkeit und emotionaler Stabilität entwickeln. Deshalb sollten Eltern das Toilettentraining nicht als „Aufgabe, die erledigt werden muss“ betrachten, sondern als einen Prozess des Lernens von Vertrauen und Zusammenarbeit.
Wichtig: Die Entwöhnung von Windeln darf kein Wettbewerb oder Stressfaktor sein. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus, seine eigene Art, den Körper und die Welt zu verstehen. Die Aufgabe der Eltern ist es, dieses Tempo zu erkennen, es zu unterstützen und die kleinen Schritte zu feiern, denn jeder davon führt zu einem grossen Gefühl von Stolz und Selbstständigkeit.
FORTSCHRITTE NACH MONATEN UND ALTER
18-24 Monate
Dies ist die Phase des Kennenlernens mit dem Töpfchen. Stellen Sie das Töpfchen sichtbar auf und sprechen Sie darüber durch Geschichten oder Spiele. Kein Zwang, das Kind entdeckt gerade erst das Konzept.
24-30 Monate
Phase der Kontrolle über das Wasserlassen am Tag. Eine regelmässige Routine nach dem Aufwachen, dem Essen und vor dem Schlafengehen ist hilfreich. Loben Sie jeden Versuch, nicht nur den Erfolg.
30-36 Monate
Selbstständige Toilettennutzung. Lassen Sie das Kind Kleidung selbst anziehen und ausziehen. Kleine Belohnungen (Aufkleber, Lob usw.) wirken motivierend.
36+ Monate
Nächtliches Training und Stabilität. Führen Sie Abendroutinen ein, reduzieren Sie Windeln nachts und halten Sie das Töpfchen in Reichweite. Gelegentliche „Unfälle“ sind völlig normal.
Kindergarten
Konsistenz zwischen Zuhause und Betreuungseinrichtung. Stimmen Sie sich mit Erzieher: innen ab und folgen Sie gemeinsam dem Tagesrhythmus. Einheitlichkeit reduziert Stress und Verwirrung beim Kind.
FORTSCHRITTS-TAGEBUCH
Ein schriftliches Tagebuch ist nicht nur ein Organisationswerkzeug, sondern auch ein Spiegel des Lernprozesses. Es hilft, Muster zu erkennen: Wann geht das Kind am häufigsten auf die Toilette, wie lange kann es den Urin halten, wie reagiert es auf Lob oder Misserfolg? So wird das Toilettentraining zu einem bewussten Prozess, nicht nur Routine.
Vorgeschlagene Struktur:
Datum | Uhrzeit | Erfolg / Unfall | Bemerkung zum Verhalten | Lob / Belohnung
Das Aufschreiben dieser Daten dient dem Verstehen, nicht der Kontrolle. Nach einigen Tagen erkennen Sie, dass Ihr Kind „seine Zeit“ hat, vielleicht nach dem Frühstück, dem Spielen oder vor dem Schlafen. Diese Erkenntnisse helfen, die Routine an den natürlichen Rhythmus des Kindes anzupassen, statt ihn zu erzwingen.
Aus psychologischer Sicht hilft das Tagebuch auch der Mutter, den Druck zu reduzieren und den Fortschritt realistischer zu sehen. „Unfälle“ sind kein Rückschritt, sondern Teil des Lernens. Dieser Ansatz fördert Empathie, Geduld und emotionale Stabilität, die Grundlage einer sicheren Eltern-Kind-Beziehung.
Viele Mütter bemerken, dass ihr Kind schrittweise, aber stetig Fortschritte macht Tag für Tag, ohne plötzliche Sprünge. Und noch wichtiger: Sie selbst wachsen mit Geduld, Verständnis und Vertrauen. Denn die Entwöhnung von Windeln ist nicht nur das Lernen über das Töpfchen, sondern über Vertrauen und Konsequenz.
TIPPS FÜR MÜTTER – INTEGRIERTER ANSATZ
Routine zu Hause und im Kindergarten
Kinder lernen am besten durch Wiederholung und Beständigkeit. Wenn Routinen ähnlich sind, fühlen sie sich sicherer. Sprechen Sie mit Erzieher: innen über feste Toilettenzeiten, verwendete Begriffe (z. B. „Pipi machen“ statt „urinieren“) und Formen des Lobs.
Emotionale Unterstützung
Sprechen Sie über Gefühle. Wenn ein „Unfall“ passiert, vermeiden Sie Strafen.
Sätze wie „Das passiert jedem, wir versuchen es später noch einmal“ stärken Vertrauen und verringern Scham.
Praktische Lösungen
Kleidung, die sich leicht ausziehen lässt.
Das Töpfchen ist stets erreichbar, besonders im Wohnzimmer.
Windeln nur in der Übergangsphase oder nachts.
Nächtliches Training
Abends eine ruhige Routine schaffen. Flüssigkeitsaufnahme 1-2 Stunden vor dem Schlafen reduzieren, aber Bedürfnisse nicht ignorieren. Nachtlicht anlassen und das Töpfchen in Reichweite stellen. Sicherheit ist entscheidend.
Training im Kindergarten
Der Kindergarten ist ein idealer Ort, Selbstständigkeit zu üben, vorausgesetzt, Eltern und Erzieher arbeiten zusammen.
Teilen Sie Informationen: Wann geht das Kind meist aufs Töpfchen, gibt es Ängste, wie reagiert es auf Erinnerungen?
PSYCHOLOGISCHE SEITE DER ENTWÖHNUNG
Das Toilettentraining beeinflusst, wie ein Kind Kontrolle, Selbstständigkeit und seinen Körper erlebt. Es lernt, innere Signale wahrzunehmen, auf sich selbst zu hören und seine Fähigkeiten zu spüren. Das ist eine der ersten Lektionen über Selbstvertrauen und Unabhängigkeit.
Während des Prozesses wechseln Gefühle wie Angst, Stolz, Frustration, Aufregung und Scham, das ist völlig normal. Ein Kind empfindet einen „Unfall“ nicht als Misserfolg, solange es keine Enttäuschung bei den Eltern spürt. Deshalb sind die Emotionen der Mutter entscheidend: Kinder lernen durch sie, wie man mit Fehlern umgeht.
Kinder spüren Druck, wenn Eltern schnellen Erfolg erwarten. Das kann innere Spannung und Widerstand erzeugen, das Kind lernt dann, um andere nicht zu enttäuschen, statt aus eigenem Antrieb. Das schwächt das Selbstvertrauen und erzeugt Angst vor Fehlern.
Darum gilt: weniger Druck, mehr Vertrauen. Ihr Kind muss spüren, dass Sie auf seiner Seite sind bei Erfolg und Misserfolg. Sagen Sie: „Ich weiss, du schaffst das bald, ganz in Ruhe.“ Damit sehen Sie Vertrauen in einen Prozess, der Zeit braucht.
Wenn ein Kind das Töpfchen ablehnt, bedeutet das nicht „es will nicht“, sondern dass es noch nicht bereit ist, volle Kontrolle zu übernehmen. Psychologisch ist das der Moment, in dem es Grenzen lernt zu erkennen, was jetzt geht und was später.
Geben Sie Raum, nicht Autorität. Körperkontrolle entsteht nicht durch Befehle, sondern durch Sicherheit, Liebe und Geduld.
HÄUFIGE FRAGEN
Wie lange dauert die Entwöhnung?
In der Regel einige Wochen bis Monate abhängig von Alter und emotionaler Reife.
Was, wenn das Kind das Töpfchen ablehnt?
Kein Zwang! Integrieren Sie ein Lieblingsbuch, eine Puppe oder ein Lied. Es kann helfen.
Soll man nachts Windeln verwenden?
Am Anfang ja. Das nächtliche Training kommt zuletzt, wenn das Kind tagsüber mindestens zwei Wochen trocken bleibt.
Wie führt man das Training im Kindergarten ein?
Offene Kommunikation mit Erziehern ist entscheidend. Einheitliche Routinen und Begriffe in beiden Umgebungen helfen.
Woran erkennt man, dass das Kind bereit ist?
Kann mehrere Stunden trocken bleiben.
Empfindet Unbehagen bei nasser Windel.
Versteht einfache Anweisungen.
Zeigt Interesse an Toilette oder älteren Kindern.
GEDULD, ROUTINE UND VERBINDUNG
Das Toilettentraining wird nicht in Tagen gemessen, sondern in Momenten der Verbundenheit zwischen Eltern und Kind. Es ist keine Aufgabe mit Frist, sondern eine Reihe kleiner Augenblicke, in denen das Kind lernt, seinem Körper und Ihnen zu vertrauen. Jedes Mal, wenn es spürt, dass Sie es verstehen, statt zu schimpfen, wächst Vertrauen.
In diesen Momenten sind Sie nicht nur der Elternteil, der das Töpfchen beibringt, sondern der sichere Anker, während Ihr Kind eine der wichtigsten Lebenslektionen lernt: dass es Fehler machen darf, es erneut versuchen kann und trotzdem geliebt wird unabhängig vom Ergebnis.
Psychologisch ist dies die Phase, in der Selbstvertrauen, Kontrolle und Eigenständigkeit Eigenschaften entstehen, die später alle Lebensbereiche prägen.
Messen Sie den Erfolg also nicht an „trockenen Tagen“, sondern an Lächeln, Umarmungen und Gesprächen, die Sicherheit vermitteln.
Kleine Schritte heute schaffen grosse Veränderungen morgen nicht nur in der Routine, sondern in der emotionalen Entwicklung. Ihre Ruhe, Konsequenz und Geduld sind der wichtigste Teil jedes erfolgreichen Trainings. Kinder erinnern sich nicht an die Fehler, sondern daran, wie Sie reagiert haben, während sie lernten. Und dieses Vertrauen und Sicherheitsgefühl, das ist der wahre Sieg für Sie beide.
Wenn Sie Unterstützung oder Rat von Fachleuten benötigen, buchen Sie eine Beratung auf der Mama & Woman Plattform oder treten Sie unserem Club-Forum bei - einem Ort, an dem Mütter Erfahrungen und Tipps zur Entwöhnung von Windeln teilen.
.png)


